WAS IST ZU TUN, WENN EIN MENSCH GESTORBEN IST:
ERSTE SCHRITTE IM TRAUERFALL

Bei einem Sterbefall in der Wohnung benachrichtigen Sie bitte sofort den Hausarzt oder den kassen­ärztlichen Bereitschafts­dienst 116117 bzw. die Rettungs­leitstelle 112. Der Arzt stellt den Tod fest und händigt den Angehörigen den Todesbescheinigung aus. Halten Sie dazu bitte den Personal­ausweis des Verstorbenen bereit. Bei einem Sterbefall im Kranken­haus, Alten- oder Pflege­heim regelt deren Verwaltung die unmittelbar notwendigen Maßnahmen. Danach sollten Sie sich mit uns in Verbindung setzen. Um die Über­führung und Abholung zu jeder Tages- und Nachtzeit und die spätere Bestattung kümmern wir uns. Wir sind jederzeit unter der Telefon­nummer +49 (0) 4642 / 22 57 erreichbar. Eine Bestattung wird von uns auch dann durchgeführt, wenn die Überführung durch ein anderes Bestattungs­unter­nehmen erfolgt ist. Wir setzen uns dann mit den entsprechenden Stellen in Verbindung.

Sie können das Bestattungs­unter­nehmen völlig frei wählen, unter welchen Umständen oder wo auch immer der Trauerfall eingetreten ist.

BENÖTIGTE DOKUMENTE

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Geburtsurkunde bei ledigen und Verheirateten
  • Stammbuch der Familie oder Heiratsurkunde bei Verheirateten
  • Heiratsurkunde und Scheidungsurteil mit Termin des Inkrafttretens und Aktenzeichen bei Geschiedenen
  • Heiratsurkunde und Sterbeurkunde des Ehepartners bei Verwitweten
  • Krankenversichertenkarte (falls gesetzlich krankenversichert)
  • Behindertenausweis (falls vorhanden)
  • Letzter Rentenanpassungsbescheid
  • Bankverbindung für Vorschusszahlung mit IBAN-Nr. und BIC-Code
  • Urkunde über das Nutzungsrecht an einer Grabstelle
  • Eventuelle Versicherungspolicen

Wir erledigen für Sie auf Wunsch alle notwendigen Formalitäten und Behördengänge.

WEITERE ORGANISATION

Bei der Organisation der Trauerfeier sind mehrere Punkte zu beachten. In Vor­gesprächen legen wir mit Ihnen den Umfang und den Ablauf der Trauerfeier fest. Auf dieser Basis unter­stützen wir Sie oder über­nehmen für Sie die komplette Vorbereitung und Durch­führung. Dazu zählen die Trauer­druck­sachen, die entweder nach professionellen Vorlagen oder nach Ihren Vorschlägen von uns gestaltet und hergestellt werden. Auch beim Blumen­schmuck gibt es eine große Band­breite von Möglich­keiten, aus denen Sie eine Auswahl treffen. Für die Ansprache bei der Trauer­feier wird sich der Pastor/in bei Ihnen melden. Auf Wunsch vermitteln wir auch ein Trauerredner. Wir helfen Ihnen darüber hinaus ganz individuell bei weiteren organisatorischen Dingen – sprechen Sie uns dazu einfach vertrauensvoll an.

INNEHALTEN BEIM ABSCHIED

Einen verstorbenen Angehörigen noch einmal liebevoll gepflegt und zurechtgemacht aufgebahrt zu sehen, ist ein wichtiger Schritt, um den Verlust zu begreifen und die Trauerarbeit anzunehmen. Auch wenn viele Menschen im ersten Moment vor einer offenen Aufbahrung zurückschrecken oder einfach keine Notwendigkeit sehen – unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass Angehörige, die sich darauf einlassen, meist dankbar und erleichtert sind. Sie brauchen Ihre Entscheidung nicht sofort zu treffen – denken Sie in Ruhe nach und melden Sie sich dann bei uns. Eine Abschiednahme am offenen Sarg ist übrigens durchaus eine Familienangelegenheit. Bringen Sie Kinder mit, lassen Sie sie Grabbeigaben gestalten, ein Bild malen, einen Abschiedsbrief schreiben, die sie dem Verstorbenen mit auf die letzte Reise gegeben können. Auch für Freunde und Bekannte kann es eine Hilfe sein, sich noch einmal zu verabschieden. Wir möchten Sie ausdrücklich dazu ermuntern, möglichst vielen Menschen, die dem Verstorbenen nahe standen, diese Gelegenheit zu geben.

DIE TRAUERFEIER MITGESTALTEN

Sie können als Angehörige natürlich auch selbst an der Gestaltung der Trauer­feier mitwirken. Viele Menschen schöpfen daraus Kraft für die Bewäl­tigung ihrer Trauer. Dafür bietet sich zum Beispiel das gemeinsame Vorbereiten und Schmücken der Kirche oder Trauerhalle an. Möglich sind auch Bilder­projektionen aus dem Leben der Verstorbenen, die Musik­auswahl und vieles mehr. Sehr gerne besprechen wir Ihre Ideen ausführlich und in Ruhe mit Ihnen.

PHASEN DER TRAUER

Jeder Mensch erlebt und bewältigt seine Trauer anders. Das hängt von der eigenen Persön­lich­keit und der Beziehung zum Verstorbenen ab. Allen gemeinsam ist aber eine tiefe Betroffenheit, die in vier Phasen verläuft:

1. Das Nicht-Wahrhaben-Wollen
Am Anfang ist das Trauergefühl von Gefühlen der Leere, der Empfindungs- und Sinn­losigkeit gekennzeichnet. Dagegen helfen alltägliche Tätig­keiten, um vorübergehend für Ablenkung zu sorgen.

2. Aufbrechende Emotionen
Der Schmerz über den Verlust kennt viele Formen, die von Wut und Zorn über Angst und Ohnmacht bis hin zu extremer Traurigkeit und Verzweiflung reichen. Es gilt, diese Gefühle zuzulassen, da sie für die Bewältigung der Trauer wichtig sind.

3. Suche, Trennungsangst, Desorientierung
Einsamkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Apathie lähmen den trauernden Menschen. In dieser Zeit wird von allen Beteiligten viel Geduld und die Bereitschaft zu offenen und einfühlsamen Gesprächen verlangt.

4. Neuer Selbstbezug und Rückkehr in den Alltag
Die eigene Person rückt allmählich wieder in den Mittel­punkt. Das alltägliche Leben bekommt wieder einen Sinn. Gefühle der Erleichterung und der Freude werden neu erlebt. Die Persön­lich­keit festigt sich wieder und die Trauer weicht allmählich der Rationalität.

Quelle: Verena Karst

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